Notfallboxen

Um bei einem Schadensereignis zügig und koordiniert reagieren zu können, sind vor Ort die dazu erforderlichen Materialien vorzuhalten – beispielsweise in Notfallboxen oder -containern. Art und Umfang der benötigten Mittel sind abhängig von der Art der Sammlung, den (baulichen) Gegebenheiten vor Ort und den ermittelten Risiken. Eine Notfallbox sollte Schutzausrüstung, technische Hilfsmittel, Werkzeuge zur Bergung, Transportmittel und Materialien für Verpackung und Erstversorgung enthalten.

Größere Materialmengen oder Spezialausrüstung können – bei guter Logistik und Erreichbarkeit – auch innerhalb eines Notfallverbunds zentral organisiert und vorgehalten werden, z.B. in Form eines Notfallzugs, der von der Feuerwehr oder anderen Partnern im Einsatzfall rasch vor Ort gebracht wird. Damit werden wertvolle Ressourcen gebündelt und allen Partnern zugänglich gemacht.

Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle der Bestände auf Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit und Ersatz von Materialien mit Verfallsdatum. Notfallboxen müssen im Schadensfall für die ersten 24 Stunden so viel Material und Ausrüstung zur Verfügung stellen, dass eine Erstversorgung gewährleistet ist.

Als Grundausstattung sind Materialien aus folgenden Kategorien  erforderlich:

  • Schutzkleidung/Gesundheitsschutz (z.B. Stiefel, Handschuhe, Overall)
  • Technik/Elektromaterial (z.B. Elektroverteiler, Beleuchtung, Funkgeräte)
  • Reinigungsmaterial (z.B. Besen, Eimer, Lappen)
  • Verpackungsmaterial (z.B. Noppen-/Stretchfolie, Kartons)
  • Büromaterial (z.B. Etiketten, Stifte)
  • Transporthilfen (z.B. Hubwagen, Sackkarre)
  • Werkzeug (z.B. Hammer, Schraubendreher/-schlüssel)
  • Ausstattung (z.B. Zelt, Tische, Stühle)

Alle Materialien sollten nach diesen Kategorien sortiert in beschrifteten und gut handhabbaren, transportablen (mit Rollen) und vor äußeren Einflüssen gesicherten und geschlossenen Umverpackungen wie beispielsweise Plastikboxen untergebracht werden. Die Boxen sollten nicht abgeschlossen sein, damit man im Notfall rasch Zugriff hat. Um Missbrauch sicherzustellen, ist eine Versiegelung empfehlenswert.  

Der Standort sollte, entsprechend den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten, zentral und gut erreichbar sein. Je nach Größe des Lagers ist vorab die Logistik für den An- und Abtransport zu planen und regelmäßig zu üben. Hier kann zum Beispiel die freiwillige Feuerwehr als Partner fungieren.

Es ist festzulegen, wer für die Inventarisierung und Kontrolle der Materialien verantwortlich ist. Dies kann u.a. im Notfallplan der Einrichtung, in dem auch der Standort des Lagers verzeichnet sein sollte, vermerkt werden. Die Materialien sind mindestens einmal jährlich zu überprüfen. Hierbei müssen die Vollständigkeit der Materialien erfasst und technische Geräte sind auf ihre Funktion zu prüfen bzw. regelmäßig zu warten. Empfehlenswert ist eine Inventarliste, welche auch eine Spalte für das jeweils notwendige Austauschdatum der Materialien enthält. Vor allem Ausrüstungsgegenstände, die Weichmacher enthalten, wie Gummistiefel, Handschuhe usw. sind hiervon mindestens alle fünf Jahre betroffen (Achtung: Ersatzbeschaffung muss finanziert und organisiert werden). Die Überprüfung bzw. der Austausch der Materialien kann zum Beispiel mit einer jährlichen kleinen Übung oder Weiterbildung verbunden werden.  In einem Notfallcontainer oder Notfallzug befinden sich zusätzlich größere Geräte.


Was ist in einer Notfallbox?

Ein Video des Notfallverbundes Leipziger Archive und Bibliotheken:

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