Schadensereignisse

Wassereinbruch in der Wessenberg-Bibliothek

Ein Erfahrungsbericht zur Bergung und Restaurierung eines wassergeschädigten Altbestandes aus der Wessenberg-Bibliothek (Konstanz).
Peter Christoph Wagner:
Wassereinbruch in der Wessenberg-Bibliothek – Katastrophenbewältigung dank Notfallplanung


Brand in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar (2004)

Ein aktueller Bericht über die Brandkatastrophe von Karin Slenczka, Mainz

Kurz vor dem Umzug der Bestände in das neu gebaute Tiefenmagazin ist am Donnerstagabend im Dachstuhl des Grünen Schlosses ein Feuer ausgebrochen. Das Grüne Schloss mit dem weltberühmten Rokokosaal bildet das historische Kernstück der Herzogin Anna-Amalia-Bibliothek, auch wenn hier nur ein kleiner Teil der heutigen Bestände aufbewahrt wurde. Diese sind nun, wo sie nicht dem Feuer zum Opfer fielen, zu großen Teilen durch Rauch und Löschwasser beschädigt. Während letztere geborgen wurden und durch gezielte Maßnahmen „gerettet“ werden können, wird der Verlust der ersteren von Fachleuten mit einem Hirninfarkt verglichen.

Zur Rettung dessen, „was noch zu retten ist“, werden Kosten in zweistelliger Millionenhöhe erwartet! Die Bundesregierung sagte bereits kurz nach dem Brand Sondermittel in Höhe von 4 Mio. € zu, und auch der J. Paul Getty Trust hat inzwischen seine Bereitschaft erklärt, den Wiederaufbau der Bibliothek mit finanziellen Mitteln und Fachkompetenz zu unterstützen! Das Getty Conservation Institute war in den letzten Jahren ganz erheblich am wissenschaftlichen Fortschritt der Konservierung, Restaurierung und Denkmalpflege beteiligt.
Am 9.9. hat außerdem der TASCHEN-Verlag den Entschluss bekanntgegeben, sich mit einer Solidaritätsaktion zu beteiligen und von jedem jetzt zu verkaufenden Faksimile der aus dem Brand noch geretteten Luther-Bibel von 1534 (herausgegeben von Stephan Füssel im Jahr 2002) fünf Euro zu spenden. Es wird mit einer Gesamtspende von mehreren tausend Euro gerechnet.

Das Forum Bestandserhaltung möchte an dieser Stelle einerseits den Spendenaufruf der Stiftung unterstützen, andererseits aber auch einen Überblick über die aktuelle Berichterstattung mit weiterführenden Fachinformationen zum Thema Brandschutz verbinden. Denn auch diese Katastrophe wirft wieder Fragen nach der geeigneten oder gar optimalen Prävention auf.

Inzwischen wurde auch durch die Stiftung Weimarer Klassik eine eigene Brandinformationsseite aufgebaut. Es sei daher für zukünftige Aktualisierungen auf diese Seite verwiesen.

Günter Müller:
Fünf Jahre nach dem Brand der HAAB Weimar
(VI) – Fachlicher Austausch: Neue Restaurierungstechnologie zur Rettung der Weimarer Aschebücher
[Erschienen in: Journal of PaperConservation Vol. 11 (2010) – No. 3, S. 16-18]

(VII) – Transparenz, Öffentlichkeit und Vernetzung: Bilanz zur Halbzeit der Buchrestaurierung (S. 20-23)
[Erschienen in: Journal of PaperConservation Vol. 11 (2010) – No. 4, S. 20-23]

Katja Lorenz, Johannes Mangei:
Ersatzbeschaffung für Brandverluste der Herzogin Anna Amalia Bibliothek – Routinebetrieb und innovative Verfahren
[Erschienen in: Bibliotheksdienst 43. Jg. (2009), H. 10, S. 978-989]
http://www.zlb.de/aktivitaeten/bd_neu/heftinhalte2009/Bibliotheken021009_BD.pdf

Tyll Gerats, Claudia Kleinbub:
Pro Helvetica in Weimar – eine Schweizer Initiative. Fünf Jahre nach dem Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar IV (2010)
[Erschienen in: Journal of PaperConservation Vol. 11 (2010) – No. 1, S. 13-17]
Broschüre „Pro Helvetica in Weimar“:
http://www.doelle-kultur.ch/images/stories/0906_dossier-weimar-gzD.pdf

Der folgende Dokumentarfilm steht online zur Verfügung:
Werkstatt für brandgeschädigtes Schriftgut der HAAB Klassik Stiftung Weimar:
Die Rettung der Weimarer Aschebücher
http://www.klassik-stiftung.de

Berichterstattung aus der überregionalen Presse:

Auch die Eröffnung des „Tag des deutschen Denkmals“ stand unter dem Eindruck des Brandes:
Netzeitung vom 12.9.:
http://www.netzeitung.de/voiceofgermany/kulturnews/304659.html

Die Zeit vom 9.9.:
Christof Siemes: Die Asche von Weimar

FAZ vom 4.9.:
Heinrich Wefing: Bibliotheksbrand: Der Weltgedächtnisverlust

Panoramafotos vor und nach dem Brand:

Panoramaphotos (360-Grad) vor und nach dem Brand zum direkten Vergleich:
http://www.360pocket.de/haab/

Eine aktuelle Information der PAL Preservation Academy GmbH Leipzig zur Rettung der geschädigten Bücher und Handschriften:

Hoffnung auch für schwerst geschädigte Bücher und Handschriften

Auch die Frage nach verbesserter Prävention ist in der Presse dokumentiert:

Feuer in Bibliothek in Weimar: Stiftungsdirektor: Es gibt keinen allumfassenden Schutz: Der halleschen Marienbibliothek fehlt ein Brandschutzsystem

Nicht nur die Bestände wurden zerstört – auch ein wichtiges Dokument deutscher Bau- und Bibliotheksgeschichte wurde durch den Brand vernichtet. Der Rokokosaal entstand unter Anna Amalia im Geiste der deutschen Aufklärung als Schaubibliothek. Er sollte das enzyklopädische Ideal der fürstlichen Universalbibliothek verkörpern und repräsentiert damit auch die Anfänge einer modernen Wissensgesellschaft, wie sie sich um 1800 durch die zunehmende „Salonreife“ naturwissenschaftlicher Erkenntnisse zu zeigen begann. Goethe selbst thematisierte in den berühmten Weimarer Salons immer wieder wissenschaftliche Fragestellungen. Leider war der Rokokosaal, ganz im Geiste seiner Zeit, ein eher provisorisches Bauwerk, dessen Pracht durch gezielt gesetztes Blendwerk statt durch stabile Bauweise und die Verwendung hochwertiger Materialien begründet war. Es ist tragisch, dass er diesem provisorischen Charakter so kurz vor Beginn der geplanten Sanierung zum Opfer fiel.

Auch für den verlorenen Buchbestand hat sich die Kombination aus Brandschutzvorkehrungen als fatal erwiesen.

Dennoch kann die Entscheidung, einen historisch gewachsenen Buchbestand in seiner historischen Aufstellung zu erhalten, nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden. Es sollten vielmehr gezielte Maßnahmen zur Anpassung der Präventionsmaßnahmen an die Art und den Erhaltungszustand der Bausubstanz erfolgen. Das Forum möchte aus gegebenem Anlaß einige Seiten vorstellen, die sich gezielt mit Brandschutzvorkehrungen an historischer Altbausubstanz befassen. Diese dienen zur Ergänzung des bereits bestehenden Informationsangebotes zum Thema Brandschutz.

Umfassende technische und rechtliche Informationen zum Brandschutz an historischen Bauten bieten diese Seiten:

Altbau und Denkmalpflege Informationen
http://www.konrad-fischer-info.de/6kabat.htm

Protection of Historical Buildings & Archives from Fire
http://www.sustainable-design.ie/fire/phbf.htm

Dieser Beitrag beschreibt die versicherungsseitige Evaluierung des Brandrisikos in historischen Altbauten:
Tomáš Horyna: Risk Assessment as a Tool to Protect Historical Buildings
http://www.arcchip.cz/w04/w04_horyna.pdf

Schließlich stellt sich vielen sicher auch die Frage nach Möglichkeiten für die Restaurierung brandgeschädigter Bücher. Um für jedes Buch die geeignete Methode zu ermitteln, müssen die Bestände nach der Bergung und Gefriertrocknung zunächst nach Schadensart und Schädigungsgrad klassifiziert werden. Dabei ist grob nach Brand-, Rauch- und Löschschäden zu unterscheiden. Bei letzteren handelt es sich um mit einer vorübergehenden Schwächung der Materialsubstanz verbundene Wasserschäden – diese können bei der Bergung zu mechanischen Beschädigungen führen, die nach der Gefriertrocknung zu beheben sind. Bei Rauchschäden liegt eine starke Verrußung der Objekte vor – hier ist nach der Trocknung eine Reinigung vorzunehmen. Schließlich bleiben die Brandschäden, bei denen ein Teil der organischen Materialsubstanz schlicht irreversibel verkohlt ist. Ist noch genug der ursprünglichen Informationen erhalten, erfolgt die Erhaltung durch partielle oder flächige Stabilisierung der betroffenen Blattpartien, bspw. durch Übervliesen oder Spalten der Blätter. Um die verbrannten Einzelseiten anschließend wieder in das Buchgefüge einbinden zu können, erfolgt eine Ergänzung der verkohlte Blattränder auf das Originalformat, meist durch Anfasern, die etwa im selben Arbeitsgang mit dem Übervliesen erfolgen kann. Einen Überblick über Anbieter für die genannten Verfahren gibt auch unsere Dienstleisterdatenbank. Unter anderem ist auch die PAL Preservation Academy GmbH Leipzig zu nennen.

Zur Autorin:
Karin Slenczka, Diplom-Restauratorin aus Mainz
E-Mail: KarSlen@aol.com

Einsturz des Stadtarchivs Köln (2009)

Am 3. März 2009 gegen 14:00 Uhr stürzte das Historische Archiv der Stadt Köln ein.
Zwei Menschen kamen bei der Katastrophe ums Leben. Das Unglück bedeutet auch eine kulturelle Katastrophe. Im Inneren des Kölner Stadtarchivs, eines der bedeutendsten kommunalen Archive Deutschlands, lagerten unermessliche Schätze. Das Archiv bewahrte Schriften aus über tausend Jahren Kölner Stadtgeschichte, zahlreiche Urkunden, die älteste aus dem Jahr 922, und über 700 Nachlässe und Sammlungen, beispielsweise den Nachlass des Schriftstellers Heinrich Böll auf. Das gesamte Ausmaß des Verlustes ist zurzeit noch nicht abzuschätzen. An dieser Stelle möchten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen informieren.

Einsturz des Stadtarchivs Köln

https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/kultur/historisches-archiv/der-einsturz-des-historischen-archivs#
https://reportage.wdr.de/einsturz-koelner-stadtarchiv#24989
https://www.theguardian.com/world/2009/mar/27/germany-cologne
https://www.zlb.de/fileadmin/user_upload/die_zlb/pdf/kbe/Tag_der_BE/2017/Thiel-Fischer_Potsdam_2017_kom.pdf

Literatur

Fischer, Ulrich/Max Plassmann/Nadine Thiel: Die Katastrophe von Köln. Bergung – Erstversorgung – Zwischenbilanz. In: Journal of PaperConservation. IADA reports 10 (2009), no. 2, S. 8-14.

Fleckenstein, Gisela: Dokumentensuche im Trümmerfeld. Die Feuerwehr im Historischen Archiv der Stadt Köln. In: Petra Hartmann/Stephan Schmitz: Die Kölner Feuerwehr. Köln: Schmitz & Hartmann u.a. 2009, S. 146-151.

Glauert, Mario: Aus den Trümmern lernen – Konsequenzen aus dem Kölner Archiveinsturz für Risikomanagement und Kulturgutschutz. In: Wilfried Reininghaus/Andreas Pilger (Hrsg.): Lehren aus Köln. Dokumentation zur Expertenanhörung „Der Kölner Archiveinsturz und die Konsequenzen“ [Veröffentlichungen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen 25]. Düsseldorf: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen 2009, S. 75-79.

Kistenich, Johannes: Phasen der Bergung und Erstversorgung des Archivguts aus dem Historischen Archiv der Stadt Köln. In: Archivar 62 (2009), H. 3, S. 305-313. [Online unter: http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2009/ausgabe3/ARCHIVAR_03-09_internet.pdf (30.09.2013), S. 305-313].

Reininghaus, Wilfried/Andreas Pilger (Hrsg.): Lehren aus Köln. Dokumentation zur Expertenanhörung „Der Kölner Archiveinsturz und die Konsequenzen“ [Veröffentlichungen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen 25]. Düsseldorf: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen 2009.

Schmidt-Czaia, Bettina: Vor und nach dem Einsturz. Notfallplanung im Historischen Archiv der Stadt Köln. In: Archive in Bayern. Aufsätze, Vorträge, Berichte, Mitteilungen 7 (2012), S. 120-140.

Ulrich Fischer, Nadine Thiel und Imke Henningsen:
Zerrissen – Verschmutzt – Zerknickt. Die Restaurierung und Konservierung des Gesamtbestandes des Historischen Archivs der Stadt Köln nach dem Einsturz – Sachstand und Perspektiven
http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2011/ausgabe1/ARCHIVAR_01-11_internet.pdf
[Erschienen in: Der Archivar, 64 (2011), Heft 1, S. 15-28]

Franz-Josef Verscharen, Gisela Fleckenstein und Andreas Berger:
Was restaurieren wir zuerst? Priorisierungsmatrix für die Restaurierung und Zusammenführung der Bestände beim Wiederaufbau des Historischen Archivs der Stadt Köln
http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2011/ausgabe1/ARCHIVAR_01-11_internet.pdf
[Erschienen in: Der Archivar, 64 (2011), Heft 1, S. 29-32]

Interview mit Dr. Katharina Corsepius:
Das Kölner Stadtarchiv ein Jahr nach dem Einsturz
http://www.monumente-online.de/10/01/leitartikel/03_interview.php

Marcus Stumpf:
Das Historische Archiv der Stadt Köln ein Jahr danach – eine Zwischenbilanz
[aus: Archivpflege in Westfalen-Lippe 72 / 2010, S. 2-4]

Ausstellung zum Kölner Stadtarchiv
Zum Jahrestag des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs fanden zahlreiche Aktivitäten statt:

Die letzte Zusammenfassung liefert das Buch:
Bettina Schmidt-Czaia, Ulrich S. Soénius (Hrsg.):
Gedächtnisort. Das Historische Archiv der Stadt Köln. – Köln [u.a.]: Böhlau 2010
ISBN: 978-3412204907

Eine Ausstellung in Berlin zeigt Fundstücke aus dem Kölner Stadtarchiv.

Martin Hoernes:
Das zerstörte Gedächtnis einer Stadt
http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/downloads/helfen_sie_mit-koeln.pdf
[Erschienen in: Arsprototo, Ausgabe 1/2010, S. 36 – 39]

Max Plassmann und Andrea Wendenburg:
Historisches Archiv der Stadt Köln. Ein halbes Jahr nach dem Einsturz
http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2009/ausgabe4/ARCHIVAR_04-09_internet.pdf
[Erschienen in: Archivar 62 (2009), No. 4, S. 398-403]

In seiner Mitgliederversammlung auf dem 79. Deutschen Archivtag hat der VdA – Verband Deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. mit großer Mehrheit eine „Kölner Erklärung“ verabschiedet. Als Konsequenz aus dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln werden alle Träger von Archiven aufgefordert, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, die für die Sicherheit und den Erhalt des Archivguts erforderlich sind. Anforderungen an die fachgerechte Unterbringung und Verwahrung dürften keinen Sparzwänge zum Opfer fallen. In einem konkreten Maßnahmenkatalog werden unter anderem ein standortbezogenes Risikomanagement, Schadenskataster sowie länderübergreifende Notfallverbünde gefordert.

Vorbereitet wurde die Erklärung gemeinsam von Robert Kretzschmar aus Stuttgart, dem scheidenden VdA-Vorsitzenden, seinem Nachfolger Michael Diefenbacher aus Nürnberg, und von Wilfried Reininghaus, dem Präsidenten des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen.

Den Forderungen liegen die Ergebnisse eines Expertenhearings zugrunde, das vom Landesarchiv Nordrhein-Westfalen im Sommer durchgeführt worden war und zum Deutschen Archivtag publiziert wurde.

Den Wortlaut der Resolution finden Sie im Archivar Vol. 62 (2009), No. 4, S. 453:
http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2009/ausgabe4/ARCHIVAR_04-09_internet.pdf

WDR-Dokumentation zur Kölner Archiv-Katastrophe:
Ein Jahr nach dem Einsturz – Wie Köln sein Gedächtnis wieder findet
[Ein Film von Werner Kubny, Per Schnell und Kamilla Pfeffer]
Freitag, den 26. Februar 2010, 20:15 bis 21:00 im WDR-Fernsehen

Aus der Beschreibung des Films auf der Seite des WDR:
… Werner Kubny, Per Schnell und Kamilla Pfeffer haben für die Dokumentation „Das Archiv“ seitdem – zum großen Teil exklusiv – beobachtet, was alles getan wird, getan werden muss, um wenigstens einen Teil der Archivbestände zu retten und wiederherzustellen. Sie haben Profis und freiwillige Helfer bei ihrer Arbeit begleitet – und herausgefunden, dass die Hinterlassenschaften der Vergangenheit für manche von ihnen eine ganz persönliche Bedeutung haben. Sie haben die seltenen Glücksmomente miterlebt, bei denen besonders wertvolle Urkunden oder Bücher wenig oder gar nicht beschädigt geborgen werden konnten. Vor allem aber haben sie mit Menschen gesprochen, die – wie die Schriftsteller Dieter Wellershoff und Günter Wallraff – mit dem Einsturz des Archivs große Teile der eigenen künstlerischen Arbeit oder – wie René Böll – den Nachlass naher Angehöriger verloren haben. …

Interview mit Dr. Katharina Corsepius:
Das Kölner Stadtarchiv ein Jahr nach dem Einsturz
http://www.monumente-online.de/10/01/leitartikel/03_interview.php

Johannes Kistenich:
Phasen der Bergung und Erstversorgung des Archivguts aus dem Historischen Archiv der Stadt Köln
Erschienen in Archivar Vol. 62 (2009), No. 3, Seite 305-313
http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2009/ausgabe3/ARCHIVAR_03-09_internet.pdf#page=73

Andreas Pilger:
Expertenanhörung zum Kölner Archiveinsturz und den Konsequenzen
Erschienen in Archivar Vol. 62 (2009), No. 3, Seite 301-305
http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2009/ausgabe3/ARCHIVAR_03-09_internet.pdf#page=69

Landesarchiv Nordrhein-Westfalen:
Expertenanhörung zum Kölner Archiveinsturz – Ergebniszusammenfassung
http://www.zlb.de/aktivitaeten/bestandserhalt/kbe/Expertenanhoerung_zum_Koelner_Archiveinsturz.pdf

Ein aktueller Bericht zum Stand der Rettungsarbeiten nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs (Stuttgarter Zeitung vom 14.07.2009):
Marcus Sander:
Die atemlosen Retter im Zettelberg
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/2126141

Ein Bericht im Kölner Stadtanzeiger vom 22. Juli 2009:
Petra Pluwatsch:
Bücken, sortieren, ablegen
http://www.ksta.de/html/artikel/1246883690451.shtml

Bettina Schmidt-Czaia, Ulrich Fischer, Max Plassmann:
Zum Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln
http://www.archive.nrw.de/archivar/hefte/2009/ausgabe2/ARCHIVAR_02-09_internet.pdf#page=30
[Erschienen in: Archivar Vol. 62 (2009), No. 2, S. 148-151]

Im Journal of PaperConservation Vol. 10 (2009) – No. 2 (S. 8-14) ist ein aktueller Bericht zur Situation und den restauratorischen Maßnahmen zwei Monate nach dem Einsturz des Stadtarchivs in Köln abgedruckt. Er steht als Volltext auch online zur Verfügung.
Ulrich Fischer et al.:
Die Katastrophe von Köln: Bergung – Erstversorgung – Zwischenbilanz
http://cool.conservation-us.org/iada/text_col.pdf

Thema im Fokus März 2009:
Marcus Stumpf:
Zum Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln

Dietmar Bartz, Autor der taz, arbeitete vier Tage bei der Erstversorgung der Archivalien mit:
Dietmar Bartz:
Under-Cover-Bericht zum Kölner Archiv (Bericht in 4 Teilen)
Tag 1: http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/%5Cwir-lesen-nicht%5C/
Tag 2: http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/koeln-contra-koeln/
Tag 3: http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/schimmelalarm
Tag 4: http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/das-wird-noch-oktober/

Kersten Knipp:
Für alle Zeiten gut geschützt? Wie in deutschen Archiven das Erbe der Geschichte verwahrt wird
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/938383/

Der folgende Beitrag beschreibt die Rettung von Dokumenten:
Stefan Palm, Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Köln:
Bergung im Zwei-Schichten-Betrieb – Historisches Archiv Köln rettet Teile der Bestände aus dem Trümmerberg
http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/2009/02997/

Vier Tage lang halfen die Studierenden und Dozenten der Archivschule bei der Bergung und Sichtung von Archivalien des Stadtarchivs Köln:
http://www.archivschule.de/content/657.html
Über diese Hilfsaktion hat die Archivschule eine Dokumentation zusammengestellt.

Unter dem folgenden Link hat die Stadt Köln Informationen zum Historischen Archiv zusammengestellt.
http://www.stadt-koeln.de/5/kulturstadt/historisches-archiv/

Viele aktuelle Links zur Kölner Katastrophe finden Sie auf der Blue Shield’s Network Website:
http://www.ancbs.org/

Ein Artikel über den Barbarastollen im Schwarzwald, dem „Langzeitgedächtnis der deutschen Kultur“, erschienen bei Spiegel Online:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,611647,00.html

Ein Bericht von Monika Willer, erschienen in „DerWesten“ am 16. März 2009:
Kölner Stadtarchiv: Experten drängen auf besseren Schutz von Archivgut. Köln ist schlimmer als Weimar
http://www.derwesten.de/nachrichten/wp/2009/3/16/news-114599111/detail.html

Ein Bericht, erschienen im Tagesspiegel am 15. März 2009: Kölner Stadtarchiv – Die Geduld des Papiers
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/die-geduld-des-papiers/1473538.html

Hans Michael Kloth: Das verlorene Gedächtnis, veröffentlicht von Spiegel Online:
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/3744/das_verlorene_gedaechtnis.html

Hannah Singer:
Evakuierung des Hochregallagers des Albertina Museums in Wien nach einem Wassereinbruch im Juni 2009
[Evacuating the High Bay Racking System at the Albertina Museum in Vienna after a Water Entry in June 2009]
[Erschienen in: Restaurator Vol. 31 (2010) – No. 3-4, S. 265–285]

Brand in der Rennie Mackintosh Bibliothek, Glasgow, Schottland

https://www.theguardian.com/uk-news/2018/jun/16/firefighters-tackle-blaze-at-glasgow-school-of-art

https://www.nzz.ch/feuilleton/erneuter-grossbrand-in-kunsthochschule-glasgow-ld.1395380

Brand in Norwich Central Bibliothek, England

http://news.bbc.co.uk/onthisday/hi/dates/stories/august/1/newsid_2526000/2526839.stm

Zerstörung des Ahmed-Baba-Zentrums, Timbuktu, Mali

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/ausgegraben-buecherrettung-in-mali-bibliothek-von-timbuktu-a-906700.html

Erdbeben in Port-au-Prince, Haiti

https://www.deutschlandfunkkultur.de/haiti-kultur-ein-jahr-nach-der-katastrophe.1013.de.html?dram:article_id=171363

Zerstörung des Palmyra Museums, Syrien

http://www.sueddeutsche.de/kultur/krieg-in-nordsyrien-kulturgut-zerstoert-1.3846685

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/syrien-weltkulturerbe-ruiniert-die-verlorenen-schaetze-a-1084794.htmlHurrikan Sandy: Überschwemmung des Eyebeam Art+Technology Center, New York City, USAhttps://www.avpreserve.com/wp-content/uploads/2013/05/RecoveringTheEyebeamCollection.pdf

Mögliche Beispiele (jenseits IS und nahmen Osten) für reale Schadensfälle der letzten Jahre (sicherlich auch nichtn immer 100%ig einschlägige „Schäden, aber sie zeigen doch, mit wie unterschiedlichen Schadensquellen wir im Grundsatz rechnen müssen):

Wasserschaden in der Bibliothèque nationale de France, Januar 2014: http://library.ifla.org/842/1/209-alain-en.pdf

Brand in der Moskauer Universitätsbibliothek, Januar 2015: https://www.blick.ch/news/ausland/millionen-buecher-zerstoert-feuer-wuetet-in-moskauer-uni-bibliothek-id3448688.html

Wasserschaden im Bildarchiv von „The Times“ Oktober 2015: https://www.nytimes.com/2015/10/10/insider/flooding-threatens-the-timess-picture-archive.html

Wassereinbruch im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, November 2015: https://de-de.facebook.com/FESonline/posts/10153155349121867

Nach Brandstiftung Glück gehabt: Oebisfelde Dezember 2015: http://www.burgerbe.de/2015/12/15/brandstiftung-burg-oebisfelde-mit-stadtarchiv-entgeht-katastrophe-30769/

Freiburg Januar 2017: Mutwillig verstopfte Toilette führt zur Wasserschaden in 5 Geschossen der Universitätsbibliothek: https://www.swr.de/swraktuell/uni-bibliothek-in-freiburg-wieder-offen/-/id=396/did=18778772/nid=396/19schfg/index.html

Tübingen März 2017: 1.) http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Unwiederbringlich-zerstoert-325049.html 2.) http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Grosse-Teile-des-Archivs-der-Kulturwissenschaftler-konnten-aus-der-Biesingerstrasse-gerettet-werden-326430.html

Erfurt Mai 2017: Gefahrstoffe „in/bei Akten“: http://www.erfurt.de/ef/de/service/aktuelles/einsatzmeldungen/2017/126703.html